Leere Akkus? So entgehen Sie dem Flugverbot
Aus Angst vor Terroranschlägen dürfen Fluggäste seit Mitte 2014 bei bestimmten Direktflügen in die USA oder Großbritannien keine Handys, Laptops und Co. mit leerem Akku mehr mitnehmen. Das bedeutet: lassen sich die elektronischen Geräte bei der Kontrolle nicht einschalten, muss der Inhaber leider zu Hause bleiben. Wir klären Sie über die veränderte Sicherheitslage und die Richtlinien zur Mitführung von Akkus im Flugzeug auf und geben Tipps, wie sich ein leerer Akku auf Reisen verhindern lässt.
USA und Großbritannien: kein Flug mit leerem Akku
Im Juli 2014 gab die US-Heimatschutzbehörde neue Richtlinien für Fluggäste bekannt. Auf Direktflügen in die USA, ausgehend von Flughäfen in Europa, dem Nahen Osten oder Afrika, dürfen nur noch elektronische Geräte mit einem vollen Akku mitgeführt werden. Die Funktionsfähigkeit der Akkus wird stichpunktartig von Sicherheitsleuten kontrolliert. Der Grund für die neuen Regelungen: Es soll verhindert werden, dass Akkus durch Sprengstoffzellen ersetzt werden. (Quelle)
Kurz nach den USA gab auch das Verkehrsministerium Großbritanniens bekannt, dass Flugpassagiere dazu aufgefordert werden können, zu beweisen, dass ihre elektrischen Geräte im Handgepäck über einen funktionsfähigen Akku verfügen. Die Kontrollen werden auf bestimmten Strecken von und nach Großbritannien durchgeführt, ohne vorherige Ankündigung. Sollte ein Gerät nicht funktionieren, kann dieses am Flughafen zurückgelassen werden und nach der Reise wieder abgeholt oder der Flug umgebucht werden. (Quelle)
Damit der Akku gar nicht erst schlapp macht
Damit ein leerer Akku Sie am Flughafen nicht vom Boarding Ihres Flugzeugs abhält, ist es wichtig darauf zu achten, dass Smartphone, Laptop und Co. bei der Kontrolle immer noch mit Strom versorgt werden. Tipps und Tricks für die Verlängerung der Laufzeit bei Handys und Tablets finden Sie in diesem Artikel von uns.
Der Akku von Laptops lässt sich ebenfalls mit ein paar einfachen Kniffen länger am Leben halten. Wenn Sie kurz vor der Abreise noch am Notebook arbeiten müssen und das ohne Stromanschluss, ist es ratsam ein paar Dinge zu beachten:
- Entfernen Sie bei längeren Arbeiten am Stromnetz die Batterie des Notebooks. So vermeiden Sie, dass sich die Batterie andauernd auf- und entlädt und so langfristig der Akku geschädigt wird.
- Stellen Sie die Hintergrundbeleuchtung auf Stromsparmodus ein.
- Weniger ist mehr: Öffnen Sie nur Programme, die Sie auch gerade brauchen. Im besten Fall nur eine Anwendung, wie zum Beispiel ein Textverarbeitungsprogramm
- Was benötige ich gerade wirklich? Schließen Sie den WLAN-Empfänger, wenn Sie gerade das Internet nicht nutzen wollen. Schließen Sie keine externen Geräte an und stellen Sie den Ton ab.
Für Digital-Kameras gibt es ebenfalls einige Tipps, wie sich die Akkulaufzeit beim Gebrauch verlängern lässt:
- Vor dem ersten Gebrauch der Kamera: die Lithium-Ionen- oder Lithium-Polymer-Akkus einmal komplett aufladen, Nickel-Metallhydrid-Akkus dagegen dreimal auf- und entladen.
- Unnötiges Zoomen vermeiden, denn Zoomobjekte fressen Strom.
- Blitz „unterdrücken“ und nur einschalten, wenn Sie ihn auch wirklich brauchen.
- Sonderfunktionen wie GPS ausschalten und nur aktivieren, wenn es nötig wird.
- Das Display komplett ausschalten oder Helligkeit verringern. (Quelle)
Sollten Sie jedoch merken, dass der Akku bei Ihren elektronischen Geräten trotz dieser Maßnahmen den Geist aufgibt: lieber Laptop, Smartphone und Co. abschalten, damit sie sich bei der Kontrolle ohne Probleme wieder anschalten lassen. Oder Sie halten Ausschau nach Ladestationen am Flughafen.
Ladestationen an Flughäfen
An vielen internationalen Flughäfen finden Fluggäste heutzutage schon Ladestationen, an denen Laptops, Smartphones und Co. aufgeladen werden können. Heathrow Airport oder der Frankfurter Flughafen haben zum Beispiel diese „charging points“ eingerichtet. Es lohnt sich also, vor der Reise auf den Webseiten der Flughäfen genauer nachzuschauen, ob Ladestationen vorhanden sind. Die Fluggesellschaften British Airways und Virgin Atlantic geben auch an, für Fluggäste eine limitierte Anzahl an Ladestationen am Gate bereit zu halten. (Quelle) Hier gilt aber auch: besser vor dem Abflug informieren.
Doch auch wenn sich im Flughafen keine „charging points“ befinden, können Sie mit etwas Spürsinn einen Stromanschluss zum Aufladen finden. Diese verstecken sich gerne:
- in der Nähe von beweglichen Kiosken. Denn diese brauchen Stromanschlüsse für die Kasse oder EC- und Kreditkarten-Lesegeräte.
- in Cafés oder Restaurants.
- an Säulen und Stützpfeilern. Denn irgendwo muss der Strom für die Staubsauger des Reinigungspersonals ja herkommen.
- hinter Stühlen, zum Beispiel eine Handvoll Stühle in einem sonst leeren Durchgang.
- neben TV-Bildschirmen.
- an einem Gate. Es ist jedoch ratsam ein Gate auszuwählen, von dem gerade kein Flug abgeht, so werden Sie beim Aufladen nicht gestört. (Quelle)
Egal ob Ladestation oder heimisches Aufladen amKiosk und Gate: Es lohnt sich ein extra langes Ladekabel mitzunehmen, denn nicht immer liegen die Steckdosen an leicht zugänglichen Stellen. Wer jedoch rechtlich auf der sicheren Seite bleiben will, der sollte die Sicherheitsleute vor Ort um Erlaubnis für die Benutzung der Steckdosen bitten. Denn der Flughafenbetreiber ist Eigentümer des Flughafens und kann damit auch entscheiden, wer den Strom nutzen darf.
Ersatzakkus und externe Akkus im Handgepäck
Wer eine Rundreise plant oder sich länger im Ausland aufhalten möchte, der ist bei einigen Geräten gut beraten, einen Ersatzakku mitzunehmen. Denn wenn Smartphone oder Kamera plötzlich auf dem Weg in die USA oder nach Großbritannien den Geist aufgeben, können die Geräte eventuell nicht mitgenommen werden. Beachten Sie dabei auch, dass bei Ausreisen aus Großbritannien die Funktion des Akkus kontrolliert wird. In Bezug auf den Transport von Akkus im Gepäck gibt es jedoch einige Einschränkung der jeweiligen Fluggesellschaften oder des Landes, in das geflogen wird. Die Anzahl der Akkus, die eine Person mitnehmen darf, richtet sich dabei auch nach der Akkuleistung.
Europas größte Airlines im Überblick
Airline | Richtlinien zur Mitnahmen von Akkus und Batterien |
Lufthansa |
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Air France |
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British Airways |
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Ryanair |
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Turkish Airlines |
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KLM Royal Dutch Airlines |
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EasyJet |
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Air Swiss |
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Quellen: Lufthansa, Airfrance, British Airways, , Ryanair, Turkish Airlines, KLM, EasyJet, Air Swiss
Gut verpackte Akkus
Nicht nur über die Anzahl der erlaubten Akkus und Batterien auf Flugreisen gibt es Regelungen, sondern auch über deren Verpackung. Bei der Fluggesellschaft KLM müssen die einzelnen Batterien zum Beispiel in der Originalverpackung transportiert werden. Fehlt die Originalverpackung, müssen Sie die Kontaktpunkte der Batterien mit Klebeband abkleben und die Batterien jeweils einzeln in Plastikbeuteln verpacken. Diese Regelungen gelten ähnlich auch bei anderen Fluggesellschaften. Der Grund: Die Batterien dürfen sich nicht frei im Gepäck bewegen. So könnte es im schlimmsten Fall zu einem Kurzschluss der Kontakte kommen. Was zur Folge hätte, dass ein hoher Strom fließt, die Batterien heiß werden und ein Feuer entsteht.
USA: Keine Ersatzakkus mehr im Gepäck
Für die Einreise in die USA wird die Mitnahme von Batterien und Akkus seit 2008 neu geregelt. Grund dafür ist die Brandgefahr, die von lithium-haltigen Akkus ausgehen kann. Die Mitnahme von losen Lithium-Akkus im aufgegebenen Gepäck ist aus diesem Grund auf allen Reisen in die USA verboten. Sind die Batterien in Geräten verarbeitet, dürfen sie jedoch weiterhin im Frachtraum transportiert werden. Im Handgepäck ist der Transport von maximal zwei Ersatzakkus mit einem Lithiumgehalt von unter acht Gramm erlaubt. Sollten die Akkus nicht verbaut sein, müssen die Kontaktstellen, wie es allgemein Regelung ist, mit Isolierband verklebt werden. (Quelle)
Bonustipp: Achten Sie bei der Mitnahme von Extra-Akkus im Handgepäck darauf, dass die Akkupacks über eine gewisse Restladung verfügen. Denn es kann passieren, dass Sie auf Flügen in die USA oder von und nach Großbritannien dazu aufgefordert werden, die Funktionsfähigkeit der Akkus zu demonstrieren.
Wir wünschen Ihnen eine gute Reise!
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